Mittwoch, 27. März 2013
Cao Dai Temple und Cu Chi Tunnels


Von Saigon aus habe ich mich einer Tagestour angeschlossen, mit der man zunaechst einen recht farbenfrohen Tempel besucht und waehrend der Gebete mit neunundneunzig anderen Nichtglaeubigen herumlaeuft (aber nur oben auf der Gallerie) und Fotos macht. Diese Religion ist eine Mischung aus Konfuzianismus, Taoismus und Buddhismus und der Lonely Planet spricht von einer Sekte, sah mir aber ganz harmlos aus, hab allerdings natuerlich auch nix verstanden. :-)



Danach ging's in die Tunnel von Cu Chi. Waehrend diverser Kriege haben die Vietnamesen der Cu Chi Region ein Tunnelsystem konstruiert, in dem sie sich verstecken und wohnen konnten (immerhin 16 000 Menschen, 200 km Gangsysteme, ohne dass eine Karte gemacht worden waere). Man kann durch einen 200m langen Gang kriechen, der aber schon fuer Touristen erweitert wurde auf 1x1,30m, glaube ich, und das ist verdammt eng. Nichts fuer Leute mit Klaustrophobie also. Die Originaltunnel messen nur 0.8x1m - fuer kleine Asiaten halt. Auf jeden Fall beeindruckend, wie die das gemacht haben mit Belueftungs- und Abluftschaechten fuer's Kochen, eingebauten Fallen gegen Eindringlinge und das alles unter der Nase der Amerikaner.
Ein Highlight des Besuchs ist auf jeden Fall der zu Anfang gezeigte Film aus dem Jahr 1967 oder so, der selbstverstaendlich propagandistisch bis ins Letzte ist. Aber mit der Musikauswahl, das haben die ja nicht so drauf, die Kommunisten.

Des Weiteren konnte man auch Erdfallen sehen, die sie den Amerikanern gestellt haben - sehr gemeine Konstruktionen, die einen Soldaten, wenn sie ihn nicht toeten, zumindest schwer verletzen. Brrrr.

Bis in Kuerze!

... link (0 Kommentare)   ... comment


Dienstag, 26. März 2013
Ho-Chi-Minh-City, auch Saigon
Saigon (Ho-Ch-Minh-City, kurz auch HCMC, sagen laut Lonely Planet nur Beamte und Funktionaere) ist laut und schrill und voll. Und es gefaellt mir ausgezeichnet hier!



Hab heute mal einen Spaziergang um die Haeuser bis zum War Remnants Museum gemacht, wo man anti-amerikanische Propaganda sehen kann, wobei ganz gut ist, dass viele der ausgestellten Fotos zu den Graeueltaten der Amerikaner von Amerikanern geschossen wurden.
Im Hof stehen Panzer und Flugzeuge und so ein Zeugs rum, aber am schlimmsten sind die Fotos der Agent Orange Opfer und deren Nachkommen, die mit schwersten koerperlichen und geistigen Schaeden geboren wurden (und tatsaechlich immer noch geboren werden).

Die vietnamesische Geschichte ist eine Geschichte der Besatzungen und Kriege und Amerika ist nur eine unter vielen Nationen, die sich eingebildet hat, sie koennte sich mit den Vietnamesen anlegen und die dann auch noch besiegen, aber das hat schlussendlich keiner auf Dauer geschafft.

Zur allgemeinen Aufheiterung war ich nach einem wundervollen Essen (sauleckeres Rindergulasch, salopp gesprochen) im Water Puppet Theatre, eine amuesante und kurzweilige Vorfuehrung, bei der allerlei Puppen (Enten, Menschen, Drachen, Fische etc.) im Wasser herumhuepfen, denn die Buehne ist aus Wasser. Wie die das machen ist mir ein Raetsel, auf jeden Fall kamen nach der Vorstellung acht Puppenspieler/innen in farbenfrohen Plastikanzuegen zum Vorschein. Sehr lustig die Angelegenheit, falls mal jemand mit Kindern nach Saigon reist - hin!



Hab weiter unten uebrigens noch ein paar Fotos eingestellt.
Bis in Kuerze!

... link (0 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 24. März 2013
Angkor Wat
Kochen war wie immer sehr lehrreich und lecker: Ich habe Amok mit Fisch, Mangosalat und Suessen Kuerbis zubereitet. Mjam!



Heute bin ich mit Tennille aus Australia im Tuk Tuk durch die Gegend gebraust. Dabei sind wir am Landminenmuseum vorbeigekommen und dachten, da schauen wir mal rein, ist ja fuer einen guten Zweck. In Kambodscha liegen noch immer zwischen 1 - 3 Millionen Landminen und anderes toedliches Zeugs und das sind nur grobe Schaetzungen, was ja unschwer an der Spanne zu erkennen ist.
Es kostet ca. 500$ eine Mine zu raeumen und ca. 3$ eine kleine Antipersonenmine herzustellen. 3 $. Die toetet dann aber nicht (also Kleinkinder schon), sondern reisst den Betroffenen die Gliedmassen ab, je nachdem, wie die Mine trifft. Die Minen, die hier herumliegen, sind aus unterschiedlichster Fabrikation (amerikanisch, russisch, vietnamesisch), was es erschwert, sie zu enttschaerfen.



Kambodscha ist krass, denn hier trifft aufeinander, was Menschen zu tun vermoegen. Einerseits schaffen sie Wunderwerke wie die Tempelanlagen von Ankor Wat und andererseits foltern und verstuemmeln sie mit derselben Praezision und demselben Ehrgeiz. Ist schon eine seltsame Spezies, der Mensch.

Bis in Kuerze!

... link (0 Kommentare)   ... comment


Samstag, 23. März 2013
Angkor Wat
Fuer Angkor Wat habe ich mir viel Zeit eingeraeumt und die braucht man auch, wenn man hier die Tempelwucht bewaeltigen will. Mein Dreitagesticket war eine gute Investition, denn die Anlagen sind weitlaeufig und echt der Hammer! Wie beeindruckend das erst gewesen sein muss im 11. Jahrhundert, wenn der Reisende zu Fuss ankam und dann diese maechtigen Gebaeude mit riesenhaften Gesichtern sah... ehrfuchtgebietend auf jeden Fall.
Heute brummen ueberall Tuk Tuks und stets begleitet von "Hello Lady! Cold Water?" oder "Lady, want to buy?" habe ich gestern, an meinem zweiten Erkundungstag, das Fahrrad genommen und bin herumgefahren. Deshalb kommt es auch erst heute zu wohlverdienter Pause und hoffentlich lustigem Kochkkurs.

Bis in Kuerze!



... link (0 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 21. März 2013
Siem Reap
Seit zwei Tagen residiere ich im Tourihimmel von Kambodscha, denn man wohnt und isst und trinkt und shoppt in Siem Reap, wenn man sich die Tempel von Angkor Wat ansehen moechte. Dafuer habe ich viel Zeit einberaumt um mir alles in Ruhe ansehen zu koennen. Dass man dafuer auch ziemlich viel Geld berappen muss, war mir vorher nicht so unbedingt klar. Nu ja, Kambodscha schlaegt alle anderen in dieser Hinsicht.

Da man hier alles kriegen kann, was das Travellerherz begehrt, konnte ich mir abends in einem angemieteten Privatkino "The Killing Fields" noch einmal ansehen und musste feststellen, dass ich den Film komplett vergessen hatte. Aber eine coole Idee mit dem Kino, mache ich bestimmt noch mal die Tage. Und im Kino soll man wirklich nur gucken, nicht anfassen!



Nachdem ich gestern zum Sonnenuntergang gefahren bin, habe ich heute chronologisch richtig mit der aeltesten Tempelgruppe angefangen und das war schon mal sehr beeindruckend. Unterwegs habe ich - wie ich zu meiner Schande gestehen muss - einem kleinen Maedchen Postkarten abgekauft, woraufhin das naechste kleine Maedchen, dem ich nicht dieselben Postkarten nochmal abkaufen wollte, bittere Traenen geweint hat. Mannomann, ich kaufe nie mehr was von Kindern, das verpacke ich nicht.

Im Grunde ist es viel zu heiss um sich die Tempel anzusehen. Tagsueber hat's knuffige 37 Grad und nachts sinken dieTemperaturen auf 32 Grad - nachts kann man da aber nicht rein und das waere wahrscheinlich auch nicht so sinnig. Obwohl... Mondschein ueber Angkor Wat... bestimmt ganz schoen.

Morgen mache ich deshalb erstmal Pause und lerne stattdessen mal wieder kochen - dieses Mal Spezialitaeten aus der Khmer-Kueche.

Bis in Kuerze!

... link (0 Kommentare)   ... comment


Montag, 18. März 2013
Mekong Discovery Trail
Wer schon mal Whale Watching mitgemacht hat, der weiss, wie der Hase laeuft: Alle lungern in ihren Booten herum und dann werden die armen Wale, sobald sie sich zeigen, umrundet und im schlimmsten Falle verscheucht. So ungefaehr hatte ich mir das vorgestellt, als ich aufbrach um die selten gewordenen und vom Aussterben bedrohten Irrawaddy Suesswasserdelfine zu spotten.
Um dorthin zu gelangen habe ich mir heute noch mal ein Moto gemietet, diesmal ganz ohne Vertrag und auch ohne Nummernschild, aber egal. Der Weg war einfach, denn es ging nur geradeaus und das passt mir beim Fahren grundsaetzlich gut in den Kram.

Mein Longboat hatte ich fuer mich alleine und insgesamt gab's so ungefaehr vier davon, die da vor sich hinduempelten und die Delfine zum Glueck nicht verfolgten, denn sie sind angewiesen, sie nicht zu verscheuchen. Und so konnte ich tatsaechlich welche ansehen und hoeren, den die pusten so wie ich, wenn ich versuche zu kraulen.

Das war schon mal sehr schoen und dann bin ich noch weiter die Strasse hochgestocht um mir die Mekong-Turtle-Rescue-Station anzugucken, denn auch Mekongschildkroeten sind auf der Liste der vom Aussterben bedrohten Arten ziemlich weit oben. Mekongturtles haben einen weichen Panzer und verstecken sich im Sand. Was man also da zu sehen bekommt, kann man sich vorstellen. Bottiche mit Sand. Der Mann hat mir netterweise mal welche aus dem Sand geholt, sonst haette ich die kleinen Knurpsis alleine nie gefunden. Und ausserdem soll man natuerlich auch nicht im Sand herumwuehlen - klar.



Also ein Tag ganz im Zeichen des Mekong.
Drin plantschen ich auch, denn es gibt Stromschnellen, wo die Menschen so eine Art schwimmendes Restaurant eingerichtet haben und zwischen den Buden kann man in die Rapids. Sehr gediegen und eine ziemliche Stroemung gab's auch - hat mich fast mitgerissen, aber ich konnte mich gerade noch mit angeschlagenen Schienbeinen retten. ;-)

Bis in Kuerze!

... link (0 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 17. März 2013
Koh Trong


Gegenueber von Kratie im Mekong liegt eine huebsche kleine Insel mit dem Namen Koh Trong, wenn ich mich nicht irre, und dort kann man ein Fahrrad mieten und 10 km drumherum fahren. Fast wie in Holland, ausser, dass es 35 Grad warm ist und in der Mitte Reis- statt Tulpenfelder liegen. Man kann dort in einem Resort in den Pool (fuer fuenf Dollar) und weil das dort so schoen war und ich die Poolarea fuer mich alleine hatte, habe ich das mal gemacht. Ein wunderschoener Ort bis ca. 15 Uhr, denn dann kamen die Saegen und Hammer zum Einsatz - you know the story. In Kambodscha wird ueberall gebaut: Haeuser, Strassen, Huetten - schoen fuer die Leute, nicht so schoen fuer die Touristin am Pool - oder im Bus vor der Baustelle.

Apropos Strassenbau: Auf der Fahrt nach Kratie hielten wir an einer, ich nenne es mal Raststaette und dort gab es geroestetes Allerlei: Heuschrecken, Taranteln, ganze kleine Huehner, Huehnerembryos und nicht zu kleine Kakerlaken. Ich bin mal bei Kaffee geblieben, dachte aber, wenn es so grosse Taranteln frittiert gibt, dass die dann ja auch irgendwo LEBEN muessen.




Kambodschaner/innen essen und singen gerne und neulich in Phnom Penh sass ich des abends Huehnersuppe loeffelnd und Bier trinkend an einem Strassenimbiss, waehrend sich alles um den Fernseher versammelte und inbruenstig mitsang bei einer Show, die sowas ist wie "Cambodia's Got Talent". Gegenueber schnueffelten zwei ca. zehnjaehrige Jungs inbruenstig irgendetwas aus Plastiktueten und das sind so Momente, da weiss man, man ist nicht zu Hause.

Vorher auch schon, als es auf einmal wie aus Kuebeln schuettete - das hatte es wohl schon laenger nicht mehr - und jede Menge kreischende Kinder in Unterbuxe auf der Strasse herumhopsten. Schoen.
Und: Flipflops sind nix fuer regennnasse Strassen in Phnom Penh - es sei denn, man will behaupten, man sei Mountainbike im Schlamm gefahren, dann vielleicht.
Bis in Kuerze!

... link (0 Kommentare)   ... comment


Samstag, 16. März 2013
Koh Rong - Pnomh Penh - Kratie
Lustig in Kambodscha ist, dass viele Frauen in so einer Art Schlafanzug herumlaufen, meistens morgens und spaetnachmittags, aber einige auch den ganzen Tag lang und zwar ueberall, auch in Phnom Penh. Ich weiss nicht, ob das fuer Kambodschanerinnen auch Schlafanzuege sind, aber fuer mich sehen sie so aus, denn sie sind gemuetlich, Hemd und Hose haben das gleiche Muster, meistens Baeren oder Bluemchen oder an Bluemchen riechende Baerchen. Sehr suess.

In den vergangenen Tagen war ich auf einer paradisisch anmutenden Insel namens Koh Rong: noch wenig bebaut, noch vollkommen bewaldet und noch voller sauberer weisser Straende. Noch muss man sagen, denn ueberall brummen die Motoren, es wird gehaemmert und gesaegt und neue Bungalows entstehen. In den Strandbuden gibt es die unvermeidlichen rastabezopften Barfusslaeufer - oftmals Englisch sprechend - die so cool sind und so coole Musik spielen und zwar so laut, dass auch alle was davon haben. Ich habe zwei Tage damit verbracht, das ruhigste Restaurant zu suchen, vor allem, weil ich in der ersten Nacht in einem Zimmerchen in einer Holzhuette UEBER dem DJ-Pult geschlafen habe, welches die Inschrift "In Trance we Trust" zierte. Ich habe mich buddhistisch gegeben, Ohrstoepsel reingemacht und bin zu Bob Marley von nebenan und elektronischen Klaengen und rhythmischem Wippen meines Bettes trotzdem eingeschlafen. Ich wurde davon wach, dass es auf einmal so ruhig war. :-)

Jetzt bin ich in Kratie, nachdem ich heute zehn Stuendchen Bus gefahren bin und gerade hatte ich schon einmal einen ganz schoenen und ganz schoen langen Beitrag geschrieben, der aber in den unendlichen Weiten des Internets verschwunden ist und nu kann ich nicht mehr!
Bis in Kuerze!

... link (0 Kommentare)   ... comment


Montag, 11. März 2013
well done
Heute ist der Klassiker passiert, man koennte meinen, ich kaeme aus England. Nachdem ich durch die Gluthitze mit dem Fahrrad den Berg hoch durch die muffige Stadtmitte Sihanoukvilles gefahren bin um in der vietnamesischen Botschaft ein Visum zu beantragen (was ich nach unglaublichen 10 Minuten und um 60 US$ aermer mitnehmen konnte), bin ich zum Independent Beach gefahren, habe mir einen Shake gekauft und bin in der Sonne eingeschlafen. Na supi. Ich sehe aus wie ein Hummer, aber nur vorne. Alle Kellner gucken mich ganz mitleidig an, fragen mich, ob alles ok sei und ob ich nicht lieber unter dem Ventilator sitzen moechte. Was ich moechte. Nu ja.

Dafuer fahre ich morgen auf eine Insel, wo man im Grunde auch nur am Strand sein kann. Und ich lag sogar unter einem Baum. Vielleicht ist ein englischer Sonnenschutzfaktor 30 nicht zu vergleichen mit einem deutschen Sonnenschutzfaktor 30, seit heute benutze ich naemlich eine Sonnencreme eines englischen Herstellers. Aber wahrscheinlich war es nur eigene Doofheit.

Bis in Kuerze!

... link (0 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 10. März 2013
Sihanoukville
Und schon bin ich in Kambodschas groesstem Seebad gelandet, wobei der Ausdruck nicht so passend ist. :-)
Die Einwohnerzahl liegt bei ca. 150 000 und die Straende sind bereits mehr oder weniger zugebaut mit Hotels, Resorts und Buden. Eine Bude reiht sich an die naechste, die Tourimeile ist voller junger Backpacker (meist Englisch sprechend) und in dem von mir gewaehlten Restaurant am Strand gab es zwar sehr leckeres Huehnchen mit gruenem Pfeffer, aber auch sehr laute Briten mit vielen Dosen Bier. Leider musste ich mich ein bisschen fremdschaemen und habe mich so weit wie moeglich weggesetzt.
Beim Essen wurde ich mal wieder angebettelt, dieses Mal allerdings von drei verschiedenen mehr oder weniger versehrten Beinamputierten- wahrscheinlich Minenopfer. In Kambodscha liegen naemlich noch immer Minen im Land herum und zumeist treten Kinder drauf oder Landarbeiter. Man soll zum Beispiel in der Naehe der Pfefferplantagen in Kampot nicht in die Huegel gehen, weil die von den Amerikanern abgworfenen Bomben in ihrem Fall durch die Baeume abgebremst wurden und sie deshalb nicht detonierten und nun darauf warten entdeckt und entschaerft zu werden. In einem sowohl armen wie korrupten Land wie Kambodscha kann es also noch eine Weile dauern, bis man sich um sowas effektiv kuemmert.
Bis in Kuerze!

... link (0 Kommentare)   ... comment


Samstag, 9. März 2013
Salz und Pfeffer
Der gefuehrte Ausflug in die Umgebung von Kampot war sehr schoen, wir haben als erstes Salzgewinnungsfelder gesehen und erfahren, dass es fuer einen Sack geschoepftes Salz (50 kg) 350 Riel gibt, das ist so wenig, dass ich es gar nicht ausrechnen mag. 4000 Riel sind 1 Euro. Wer den Sack in die Halle traegt, kriegt noch einmal 300 Riel.



Anschliessend sind wir in eine Tempelhoehle vorgedrungen. Der hinduistische Tempel ist aelter als Angkor Wat und durch die Hoehle wird man von eifrigen Kindern gefuehrt, die wirklich gut Englisch sprechen. Ich habe mich todesmutig auch in den ungesicherten und seeehr dunklen Teil fuehren lassen - ohne eigene Lampe und mit Flipflops, aber die Kinder rennen quasi dadurch, sodass ich dachte, dass ich das wohl auch koennen muesste. Also ab ins dunkle Loch geturnt. Hat ja auch geklappt! :-)

Es gab Fisch, Krabben, Tintenfisch und Garnelen in Kep auf dem beruehmten Krabbenmarkt. Fuer den Teller haette man bei uns sicher 20 Euro gelassen, aber hier gab's das ganze Zeug fuer 2.50US$ - lecker!

Auf einer Pfefferplantage waren wir auch noch und der rote Pfeffer direkt vom Baum ist echt schmackhaft. Hier haben wir gelernt, dass die Roten Khmer erstmal alle Pfefferplantagen niedergemetzelt haben, denn sie wollten Reis anbauen und zwar ausschliesslich. Sehr dumm, denn Pfeffer aus Kambodscha war wohl beruehmt und eine Delikatesse, aber so langsam kommt der Handel wieder gut in Schwung.

Beim Relaxen auf Rabbit Island bin ich gleich schoen eingeschlummert und kurz vor der Rueckkehr gab's noch einen Aufstand im Boot, weil das fuer acht Leute vorgesehene Longboat mit 25 Leuten vollgestopft war und dann haben die Europaeer den Aufstand geprobt. War mir erst ein bisschen unangenehm, aber im Grunde haben die Leute ja Recht. Einige durften dann auch in ein anderes halbvolles Boot umsteigen und die Gemueter haben sich wieder beruhigt.

Auf dem Rueckweg nach Kampot hat sich unser Guide ueber seine Regierung und die Polizei und die allgegenwaertige Korruption aufgeregt und seinem Land den Ausverkauf an China und Russland prophezeit, womit er wahrscheinlich auch Recht hat, denn die korrupte Regierung steckt sich alles schoen ein und wenn da irgendwelche Leute im Weg wohnen, dann werden die auch mal kurzerhand umgesiedelt.
Seiner Meinung nach har das Land immer noch schwer zu tragen an dem Erbe, das ihnen die Roten Khmer mitgegeben haben - auch damit hat er Recht, denn viele der damaligen Taeter sind nicht vor Gericht gestellt worden und tummeln sich im Militaer, der Polizei und der Regierung.
Na denn, Prost Mahlzeit - ein langer Weg fuer Kambodscha.
Bis in Kuerze!

... link (0 Kommentare)   ... comment


Freitag, 8. März 2013
Kampot
Kampot ist echt mal relaxed. Es mutet hier an wie in einer zerfallenden franzoesischen Kleinstadt am Fluss, aber alles laeuft ganz ruhig ab und ohne Hektik, auch der Verkehr. Sehr schoen. Bin auch gleich mal Boot gefahren (wobei man uns ein Bier versprochen hatte, was leider niemals kam) und habe Amok gegessen, ein kambodschanisches Nationalgericht. Ist so eine Art Curry mit Fisch (gibt's aber auch mit Huhn oder vegetarisch) und gruenem Gestruepp drin, was leicht bitter schmeckt. Keine Ahnung, was das ist (Algen?), schmeckt aber gut.
Bei der Bootstour gab's aber statt Bier auf dem Steg Gangnam-Style tanzende Kinder - extra fuer uns - auch schoen.
Bis in Kuerze!





... link (0 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 7. März 2013
Phnom Penh
Um das Bild des Terrors abzurunden war ich heute noch im ehemaligen Foltergefaengnis (Toul Sleng Genocide Museum) der Roten Khmer. In diesem Schulkomplex wurde munter gefoltert und gemordet - schauderhaft. Besonders beeindruckend sind die ausgestellten Fotos der Opfer, wie die Menschen versuchen wuerdevoll in die Kamera zu blicken oder die vollkommenes Unverstaendnis zeigen, das bei einigen Kindern aus den Augen spricht. Ich frage mich angesichts solcher Grausamkeiten stets, wie es kommt, dass Menschen sich zu solchen Taten bewegen lassen, denn Voelkermord ist ja ein weltweit verbreitetes Phaenomen. Zumal ein Regime in diesem Fall das eigene Volk gequaelt und hingerichtet hat.

Anschliessend und zur allgemeinen Aufmunterung bin ich ueber zwei Maerkte geschlendert und versuche nun ansprechende Unterkuenfte im Kampot und Sihanoukville zu buchen, was sich als schwierig herausstellt, denn es ist sowohl Hochsaison als auch Wochenende und die Kambodschaner/innen feiern morgen den Internationalen Frauentag. Bin mal auf meine Kaschemme in Kampot gespannt, die hatte naemlich noch keine Bewertungen im Internet und die schoenen (und nicht allzu kostspieligen) Unterkuenfte waren natuerlich alle bereits ausgebucht. Das Los derjenigen, die spontan bleibt! :-)

Bis in Kuerze!

... link (0 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 6. März 2013
Killing Fields
Kambodscha rangiert tatsaechlich in einer anderen Liga, das gilt nicht nur fuer Prostitution, Kinderarbeit und Bettelei, auch fuer das Muellproblem, den Zustand der Strassen, die Luftqualitaet und die Geschichte des Genozids am eigenen Volk.

Kaum aus der Mitte Phnom Penhs raus bin ich in dem von mir angemieteten Tuk Tuk durchgeschuettelt worden wie noch nie (Hallo Wirbelsaeule, kann mir eigentlich schon mal einen Termin bei meinem Knocheneinrenker machen!) und der Staub in der Luft erinnerte mich ein weing an die Wuesten Namibias.
An der Gedenkstaette angekommen konnte ich dank einer sehr guten Audiofuehrung das Ausmass des Voelkermords verstehen, den Pol Pot und seine Schergen am eigenen Volk verbrochen haben.

Zur Erinnerung: Mitte bis Ende der Siebzigerjahre haben die Roten Khmer unter der Fuehrung Pol Pots ein "Demokratisches Kambodscha" schaffen wollen, dessen Rueckgrat die Bauern bilden sollten und zwar nur die. So wurden innerhalb von drei Tagen alle Staedte evakuiert, die Menschen deportiert und zu Sklavenarbeit gezwungen, die Schulen, Universitaeten, Tempel und Krankenhaeuser wurden geschlossen und es wurde damit begonnen, systematische Saeuberungen innerhalb der Bevoelkerung durchzufuehren. Sterben mussten alle Andersdenkenden, Intellektuelle, Lehrer, Aerzte u.s.w., die dem verqueren Ideal eines Bauernstaates im Wege standen. Innerhalb der knapp vierjaehrigen Herrschaft wurde ein Viertel der kambodschanischen Bevoelkerung ermordet, oftmals nachdem sie gefoltert, zur Zwangarbeit gezwungen und/oder vergewaltigt worden waren.
Das geschah in den sogenannten "Killing Fields", die ueber dass ganze Land verteilt eingerichtet wurden und deren ausschliesslicher Zweck die Toetung der Menschen war.
Man bekommt eine Gaensehaut, wenn man dort herumlaeuft, vor allem, weil die Voeglein zwitschern und alles sehr friedlich anmutet. In dem zum Gedenken an die Toten errichteten Stupa sind die Gebeine der dort gefundenen exhumierten Leichen aufgebahrt, sortiert nach Alter und Geschlecht, ganz unten liegen Kleidungsstuecke, darueber ruhen die Schaedel, darueber die Beinknochen und weiter oben alle anderen Knochen.
Bei Betrachtung der Schaedelknochen kann man zum Teil die Art des Todes sehen, ob der Mesnch mit einer Machete oder einer Axt oder einem Hammer hingerichtet wurde - um wertvolle Munition zu sparen wurden die meisten Opfer erschlagen, erstochen oder aufgeschlitzt und zwar mit allen moeglichen Werkzeugen.
Es wurden nicht alle Leichen exhumiert und nach starken Regenfaellen oder Ueberfluttungen kommen immer wieder Knochen oder Kleidungsstueckreste an die Oberflaeche; man wird darum gebeten, alles liegenzulassen, denn die Hueter der Gedenkstaette sammeln alle Ueberreste ein. Ich war sehr froh, dass es nicht geregnet hat, ehrlich gesagt.
Bis in Kuerze!

... link (0 Kommentare)   ... comment