Donnerstag, 22. November 2012
Wet Mountains
Ich fuehle mich seicht an verregnete Wochenenden im Sauerland erinnert. Mein Schoenwetterzelt hatte heute morgen mal wieder Landunter und nachts habe ich trotz Daunenjacke gefroren. Also hier werde ich nicht alt. Die Leute, die schon laenger da sind, meinen, es seien immer zwei Tage schlechtes und ein Tag gutes Wetter, das reicht nicht aus! Trage erstmals feste Schuhe und eine Jacke, ist ja fast wie daheim.

Manche dieser jungen Menschen sind an Oberflaechlichkeit echt nicht zu ueberbieten: Heute morgen - als ich friedlich lesen wollte - haben sich drei von denen ungefaehr 25 Minuten aufs Albernste darueber beoemmelt, wie eine Schwedin schwedisch gesprochen hat, ach, wie hoert sich das lustig an. Dazu hat der eine (ich muss dazu sagen, hoechst unsympathische junge Mann) staendig seine Nase hochgezogen und der andere stank nach Rauch, also Belaestigung auf allen Ebenen; huebsch anzusehen sind sie auch nicht.
Die Hostelszenerie nervt ganz schoen mittlerweile, bloede, dass so schlechtes Wetter ist, denn sonst koennte ich ja schoen in meinem Zelt bleiben. Bin aber zum Glueck im female dorm und damit vor dem Nasehochzieher schon mal sicher.

Dafuer ist die Buecherei hier sehr schoen und die Tastatur mal so gestaltet, dass man nicht gleich Ekzeme an den Fingern kriegen muss.
Werde gleich mal eine Wanderung unternehmen, bei der ich wahrscheinlich ausser Nebel nicht viel zu sehen kriege. Aber hier fliegen knallrote Papageien herum, die sind sehr huebsch und reden auch nicht. Ich sag euch, die Menschen reden zuviel. Vor allem Unsinn. Bis in Kuerze!

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Mittwoch, 21. November 2012
Katoomba
Blue Mountains: Habe hier ein wirklich nettes Hostel gefunden, wo ich sogar mal wieder mein Zelt aufstellen kann. Ausserdem bin ich gleich in die Kochgruppe der deutschen Fraktion aufgenommen worden (morgen gibt's Chicken Curry) und wir sind bereits zusammen in der ortsansaessigen Kaschemme bei der Open Mic - Night. So schnell kann's gehen - keine 5 Minuten da, schon mittenmang.
Das Theaterstueck war in Ordnung (nur Abiturient/innen auf der Buehne), ich fuehlte mich an meine eigenen Produktionen erinnert, alles aber ein wenig professioneller aufgezogen mit super Technik u.s.w. Es ging um die Trojanischen Kriege und die Geschichten der Kinder (Iphigenie, Elektra, Telemachos etc.) und das war verknuepft mit der Jugend von heute - aber nur sehr entfernt. Intellektuelles Sprechtheater wuerde ich sagen und eine schoene Abwechslung.
Bus, Zug, Flug, Zug ging alles problemlos und als ich im Hostel ankam, gab's Nudeln mit Tomatensosse vom Vortag. Wenn es jetzt noch trocken bleibt (also der Himmel), dann ist alles gut!
Bis in Kuerze!

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Dienstag, 20. November 2012
Brissie, Tag 4
Wie immer einen Tag zu lang in der Stadt... Aber dafuer gehe ich heute Abend mal ins Theater, es gibt "Children of War". Keine Ahnung, was das fuer ein Stueck ist, aber ich muss mal was anderes und andere Menschen sehen. Gestern Abend war ich im Kino und habe mir "Argo" von Ben Affleck angesehen. Ist ganz gut der Film, obwohl leider alle Schauspieler schrecklich nuscheln. Wiese ist das eigentlich so, dass die Maenner immer so nuscheln muessen? Scheint irgendwie cool zu machen. Ist in den Hostels genauso, die Frauen kann man ganz gut verstehen, ausser sie kommen aus Glasgow, dann versteht man leider ueberhaupt nichts. :-)
Morgen kriege ich bestimmt einen Kaelteschock, wenn ich nach Sydney fliege, dort sind es locker 10 Grad weniger. Meine Abiturientenbusreisegruppe ist heute morgen weitergefahren an die Goldkueste und Jonas, der 30jaehrige Abiturient, ist irgendwo arbeiten. Fuer 25$ die Stunde Holzbohlen schleppen, also man verdient ganz gut hier. Das ist auch der Grund, warum ueberall deutsche Abiturienten herumlungern. Australien hat jetzt Beschraenkungen fuer deutsche Work & Holidays-Visa eingefuehrt, Lukas hat schon keins mehr bekommen.

Kurzer Nachtrag zu Fraser: Mein Zelt- und Dingo-Buddy Sarah (die kleine Kotzerin) war wohl nur leicht bekleidet des morgens, weil sie mit Jonas und einem anderen Typen nackt ums Feuer getanzt ist - ob Jonas hierbei allerdings die ganze Wahrheit gesprochen hat, das bleibt wohl fuer immer sein Geheimnis.
Bis in Kuerze!

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Montag, 19. November 2012
Brissie, Tag 3
Blauer Himmel, 30 Grad, alles bestens - endlich kann man auch mal was sehen und muss nicht fuerchten von Hagelkoernern gross wie Wachteleier (ehrlich!) erschlagen zu werden.
Gestern Abend war ich mit den Jungschen im Casino; hoert sich vielleicht feierlich an, den meisten Platz nehmen aber Spielautomaten ein und fuer ein Spiel Black Jack soll man 15$ setzen. Geht's noch?
Man verstehe die Jugend: Einerseits gibt's nichts anderes als free sparkling wine und Nudeln mit Tomatensosse wochenlang und dann verzocken die 20$ in 5 Minuten am Elektroroulette. Seltsam.

Mein Zimmer im Hostel ist inzwischen so vollgemuellt mit Sachen (Kuchenplatten, Luftballons, Schnipsel, Klamotten, Handtuecher bis der Arzt kommt, Sektflaschen, Pappbecher, Papplaternen, Papphuetchen...), dass man erstmal jedes Bett skannen muss um rauszufinden, ob jemand im Zimmer ist. Es wird nicht gemuetlicher, aber egal, sind ja nur noch zwei Naechte!

Heute Abend wuerde ich die Jungschen gerne dazu ueberreden mit mir in ein Hotel zu gehen, wo es "Rockaoke" gibt. Es spielt eine Band und man kann dazu Karaoke singen (also ich nicht, aber hoffentlich andere Leute). Die Jungschen sind aber manchmal so ein bisschen faul aufgelegt; vielleicht muss ich alleine losziehen. Bis in Kuerze!

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Sonntag, 18. November 2012
Brisbane, Tag 2
Heute ist schon der zweite Tag, an dem es schuettet wie aus Kuebeln, so sehr, dass man unter keinen Umstaenden rausgehen kann, weil man sofort klatschnass ist. Man koennte auch Shampoo mitnehmen und draussen duschen. Also gehe ich schoen in die Museen der Stadt, denn die sind gut klimatisiert, trocken und free of charge.
Gestern Abend war es laut und dreckig in dem Club, in dem wir gefeiert haben. War ein Innenstadthostel (gut, dass ich nicht da wohne!) mit angeschlossener Bar, man musste keinen Eintritt bezahlen und es gab free sparkling wine for the ladies. Dies wurde immer dann verlaengert, wenn irgendwelche armen Maedels eine "Aufgabe" erfuellt hatten.
Aufgabe 1: Zwei Maedels sollten auf der Empore miteinander rummachen. Was auch prompt geschah - halbe Stunde Verlaengerung.
Aufgabe 2: Mehrere Maedels sollten blank ziehen zu lasziver Musik. Ist nicht so gelaufen, wie der DJ sich das vorgestellt hat, es gab aber eine Publikumsabstimmung, wer denn nun die Geilste sei. Halbe Stunde Verlaengerung und sie hat irgendwas gewonnen, 100$, glaube ich.
Na, auf jeden Fall war die Stimmung gut und meiner verarmten Abiturientenbusreisegesellschaft habe ich mal ein Paar Biere ausgegeben, denn dieser free sparkling wine war nun auch nicht gerade top choice.
In meinem Zimmer ist heute eine Schottin 25 geworden. Ich bin davon wach geworden, dass mehrere Leute Luftballons aufgeblasen haben. Das ganze Zimmer war voll mit Luftballons und Girlanden und Kuchen und dem unvermeidlichen sparkling wine - ganz suess, mit leichtem Brummschaedel allerdings erstmal eine Herausforderung des morgens. Kurze Zeit spaeter war das Zimmer knallvoll mit Leuten und dem Birthday Girl und ich konnte gerade noch so Zaehne putzen und runtergehen.
In der Hostelkueche sind IMMER ca. 10 Inder oder Tamilen oder so, die kochen. Es duftet herrlich, ist aber stets voll und heiss und was die so als spuelen bezeichnen - naja. Im Aufenthaltsbereich dafuer dann aber uebertrieben laute Musik und die Haelfte der Terasse ueberschwemmt. Also so richtig gemuetlich wars heute nicht. Mal sehen, was der Tag noch so bringt.
Bis in Kuerze!

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Samstag, 17. November 2012
Brisbane
Yippieh! In Noosa gab's den ersten Strand ohne Warnschilder, deshalb war ich das erste Mal ohne Krokodile, Jellyfish oder Haie im Ozean zum Baden - sehr schoen, obwohl einen die Wellen ganz schoen umgehauen haben. Die Nacht haben wir auf einem Rastplatz neben der Strasse verbracht und ich durfte oben im Campervan schlafen - voll feudal.
Hier in Brisbane ist mal Grossstadtfeeling angesagt und ich finde es toll! Es gibt ein Filmfestival und ein Musikfestival, Kinos, Busse - super! Das Hostel ist so semiprima, dafuer aber teuer und mein Abiturientenbus ist eine echt nette Gesellschaft. Heute Abend feiern wir in Melanies Geburtstag rein - sie wird 20, ist das nicht goldig? Ich weiss zwar nicht, wie das aussehen wird, denn Alkohol ist megateuer, sogar wenn man ihn im Bottle Shop kauft. Deshalb trinken hier auch alle Goon; das ist in 2-Liter-Kanistern abgefuellter Wein in drei Farben, der scheusslich schmeckt und Kopfschmerzen garantiert. Fuer solche Getraenke bin ich zu alt, ich kaufe mir immer meinen eigenen Wein.
Meine jugendliche Reisecombo findet kochen und essen voll geil, weil sie schon seit 2 Monaten Nudeln mit Tomatensosse hinter sich haben und so sind Pfannekuchen mit Kaese und Schinken echt der Renner. Auf jeden Fall schlemmen wir jeden Abend auf's Feinste!
Gestern Abend hat Jonas zwei so Komiker angeschleppt, die mich andauernd "Mutti" genannt haben - auch sehr schoen. Ich konnte es aber unterbinden. Wer mich kennt, kann sich bestimmt vorstellen wie. :-) Bis in Kuerze!

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Donnerstag, 15. November 2012
Fraser Island - Noosa
Fraser Island ist superschoen und man kann mit dem Gelaendewagen geschmeidig am Strand rumbrettern, keine Ahnung, wie lang der ist (90-Mile-Beach?), macht aber viel Spass und es ist wunderschoen dort.
In meiner Reisegruppe war ich - wer haette es gedacht - die Aelteste. Alle anderen waren so um die 19 Jahre alt und einen Dreissigjaehrigen gab's auch; der gibt sich aber bei Bedarf als Abiturient aus. Sollte mich vielleicht auch mal juenger machen. Stattdessen habe ich ja schon mehrfach behauptet, ich sei 42, was erst naechsten Monat wahr wird.
Waren aber alle ganz nett und heute fahre ich mit dem Abiturientenbus (Melanie, 19, Lea, 19 und
Lukas, 19) weiter nach Noosa. Und die wollen irgendwo free camping machen, bin mal gespannt, wo ich heute Nacht so lande. Wahrscheinlich irgendwo neben der Strasse auf dem Asphalt umgeben von Road Trucks oder so...
Meine Zeltnachbarin und Dingo-Buddy war eine 19jaehrige aus Neuseeland, die in der zweiten Nacht mal schoen ins Zelt gekotzt hat. Bin vom Wuergen wach geworden und hab sie aufgefordert doch mal rauszugehen. "But I am outside!", kam als Antwort. Hm. Draussen hat sie dann noch weiter gewuergt und sich ploetzlich nackig ausgezogen. Inzwischen hatte ich bemerkt, dass sie sich (zum Glueck auf ihrer Seite) bereits uebergeben hatte. Nun wusste ich auch nicht, was ich um halb vier daraus machen sollte und hab mich wieder hingelegt. Und sie sich auch, zwar falsch herum im Bett, aber dafuer weg von ihrer Kotze. War geruchstechnisch ok, ich musste aber an die Geschichte denken, dass jemand in sein Zelt gebrochen hat des nachts und dass sich Dingos durch den Zeltboden gefressen haben und es eine boese Beisserei gab. An Schlaf war also nicht mehr so richtig zu denken. Als dann wundersamerweise alle um 5.30 Uhr aufgestanden sind um die solar eclipse anzugucken, bin ich auch mit. Frueh genug, bevor es warm im Zelt wurde...
Als ich sie spaeter weckte, war es geruchstechnisch wirklich nicht mehr ok im Zelt und als sie bemerkte, dass sie nackt war, fragte sie hektisch: "What happened last night?" :-)
Ich konnte ihr auch nur sagen, dass sie ins Zelt gekotzt hat und dass sie das jetzt wegmachen muss. Spaeter hat sie noch ihren BH und ihre Shorts an der Feuerstelle gefunden... Schon bloed, wenn man so gar nicht weiss, wer einen (oder sich selbst wohl eher) beglueckt hat. Also es kann auch ganz interessant sein, mit juengeren Menschen zu reisen.
Der bestimmt 50jaehrige tour guide hat die ganze Zeit eine 19jaehrige Daenin (blond, vollbusig, huebsch) angebaggert, sodass ich mich permanent fremdschaemen musste fuer den alten Mann. Ok, bis die Tage und beste Gruesse!

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Sonntag, 11. November 2012
Rainy Beach
Mein Zelt habe ich wieder abgebaut, denn es hat gestern tags wie nachts wie aus Eimern geschuettet und in der Mitte hatte sich ein kleiner See gebildet...
Heute morgen ist's immer noch ziemlich nass draussen und das wird wahrscheinlich ein echt langweiliger Tag. Deshalb an alle Jecken zu Hause ein dreifach "Koelle alaaf!" - Das Wetter hier erinnert an die Heimat, auch wenn's 20 Grad mehr sind. Trinkt mal ein Koelsch fuer mich mit und laeutet ordentlich die Session ein!! :-)
Ob ich den beruehmten Rainbow Beach noch zu sehen kriege, das weiss ich noch nicht; zur Zeit ist es eher grau als regenbogenfarben draussen.
Hoffentlich wird Fraser Island nicht so ein verregneter Trip, waere zu schade! Aber vielleicht gibt's dann weniger Dingos; man hat mir berichtet, dass die Koeter wohl recht aufdringlich sein sollen, so mit auf den Tisch springen und sowas. Bin ich ja nicht so scharf drauf. Wenn man abends im Camp zum Klo muss, dann kriegt man eine Lampe und einen Knueppel mit auf den Weg - kein Spass! Einen schoenen Tag wuensche ich euch! Natuerlich auch allen Nicht-Jecken und allen Duesseldorfern.

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Samstag, 10. November 2012
Rainbow Beach
Mein Zelt steht und heute wird es vielleicht das erste Mal sein, dass die Regenfestigkeit getestet wird... Sehr vertrauenerweckend ist meine 20$-Behausung leider nicht, aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.
Das Hostel ist wie immer bevoelkert mit Leuten, die alle meine Schueler/innen gewesen sein koennten - ist ja nichts Neues. Deswegen wird es mal Zeit hier die Segel zu streichen und im Anschluss an Brisbane nach Sydney aufzubrechen. Nicht, dass ich dort andere Leute im Hostel erwarten wuerde, aber man kann sich dann doch anders tummeln in der Grossstadt. Vielleicht versuche ich es aber auch mal wieder bei airbnb, das war in Singapur ja ganz gut.
Sonst gibts heute nichts Dolles zu vermelden, Stillstand fuer einen Tag.

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Freitag, 9. November 2012
Agnes Water - nach dem Joggen :-)
Hab mich entschieden morgen schon weiterzufahren, denn hier ist es nicht so schoen, ich meine, der Strand schon und so, aber dieses Hostel ist wieder einmal voller Abiturient/innen und davon habe ich so langsam aber sicher genug. Am Montag breche ich dann zu einer 4WD-Tour auf, hoffentlich mal wieder mit Leuten, die etwas aelter sind und NICHT ueber Jobs reden (was heute mal wieder exklusives Gespraechsthema aller von mir belauschten Gespraeche gewesen ist).
Die naechste Station ist also zunaechst Rainbow Beach, wo ich - yippieyayeah - mein Zeltchen aufschlagen kann.

Kurzer Nachtrag zu Emu Park: Camille (18, Kanadierin) und ich wurden von einem Vogel attackiert; nicht etwa von einem Emu oder gar einem Cassowary, oh nein, von so einer Art Taube mit Schlappohrenanhaengsel, die mitten in der Stadt mitten auf der Wiese gebruetet hat. Der Partnervogel hat aus der Luft voll auf unsere Koepfe gehalten und zwar im Sturzflug. Ich fluechte also nicht nur vor Quallen, nein, auch Voegel veranlassen mich dazu im Schweinsgalopp die Wiese runterzurennen. Kam mir vor wie bei Alfred Hitchock.

Heute gab's dafuer eine Schlange am Strand, aber die war schon mausetot und gerannt bin ich ja eh schon. Bis in Kuerze!

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Agnes Water
Nur ganz kurz: Bin schon wieder weitergereist nach Agnes Water und koennte hier z. B. surfen gehen, kayaken oder ein Fahrrad mieten (oder mit so einem Chopper durch die Gegend heizen), trage mich aber mit dem Gedanken mich schon morgen Richtung Fraser Island aufzumachen. Na, mal sehen!

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Mittwoch, 7. November 2012
Emu Park, Tag 2
Nein, ich habe leider keine Millionen bei Pferdewetten gewonnen und meine waghalsig eingesetzten 2 Dollar sind auch futsch, aber lustig war es schon. Ein echt australischer Abend moechte ich meinen. "Tag" trifft es allerdings besser, denn ich war schon um 13 Uhr im Pub und um 17 Uhr betrunken :-) In der Kneipe waren alle schwer mit Wetten und Trinken beschaeftigt und die ganzen Ozzis haben eine Runde nach der naechsten geholt, so wie sich das gehoert. Mei deutscher Gaul laeuft wahrscheinlich immer noch draussen rum, aber der Besitzer von meinem Hostel hat mir ein dickes Buendel Scheine gezeigt, das er beim Wetten gewonnen hat. Der lief auch die ganze Zeit wie ein aufgescheuchtes Huhn durch den Laden und hat geschwitzt. Obwohl es wie immer zu kalt im vollklimatisierten Lokal war.
Anschliessend waren meine Begleiterin Maureen und ich noch bei Leuten zu Hause, eigentlich um weiter zu trinken, aber als ich nach einer Stunde nach Maureen gucken gegangen bin, lag sie leise wuergend auf dem Wohnzimmerteppich und wollte ins Hostel zurueck. Rum mit Cola ist eben nicht so leicht zu managen. Im Auto hat sie dann den Typen, der uns einen Fahrer besorgt hat, wuest beschimpft und ich hab versucht fuer Schoenwetter zu sorgen. Im Hostel bin ich dann auch gleich ins Bett und die Dritte im Zimmer war ganz fassungslos, dass ich um 20 Uhr schlafen wollte. Ich selbst dachte, es sei schon mindestens Mitternacht. So kann's gehen.
Heute war ich dann mit Camille (die schwer liebeskummergeschaedigt ist, australischer Bootstyp mit blonden Locken - klar!) aus Franzoesisch-Kanada spazieren und Turtles spotten. Da der Bus nach Agnes Water / 1770 wie immer ausgebucht ist, muss ich morgen noch einen ganzen Tag hier verbringen und es gibt wirklich nicht viel zu tun, es sei denn man moechte mal wieder 150$ fuer einen Bootstrip ausgeben. Darunter machen die hier nix. Ok, morgen mehr!

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Dienstag, 6. November 2012
Emu Park
Mein Segeltoern um die Whitsunday Islands war genial: Bestes Wetter - vielleicht ein bisschen zu wenig Wind am ersten Tag, aber man will ja nicht ueberanspruchsvoll erscheinen - das Schiff flatschneu und statt 12 nur 7 Passagiere, womit ich es schon voll genug fand an Bord. So kam es, dass mir die Crew ihr Doppelbett ueberlassen hat und ich voll feist am wenigsten fuer die Tour bezahlt, aber den meisten Platz im Bett hatte. Manchmal ist ein bisschen Glueck ja was Schoenes!
Die anderen Leute waren alles Paare, Honeymooners um die 30 aus der schoenen Schweiz, ein aelteres Ehepaar aus Berlin und eins aus der Bretagne. Durchweg alle nett, hoeflich und zuvorkommend und keiner wollte ueber Jobs reden. Sehr gut! Die beiden Crewmembers waren Skipper Cam und Owner Craig und beide auch sehr nett. Es gab ziemlich viele Schnorchelgelegenheiten und dieses Mal hatte ich einen Stingersuit, das laesst einen doch schon ein bisschen weniger besorgt ins Wasser steigen, obwohl ich dann doch vor jeder kleinen Qualle reissaus genommen habe - voll albern wahrscheinlich, aber man weiss ja nie! Craig und Cam meinten aber beide, ich solle mir nicht ins Hemd machen, also schoen munter drauflosgeschnorchelt. Und was soll ich sagen: Awesome! Man kam sich vor, als sei man im Zoo ins Aquarium gehuepft und weil das Reef dort ein bisschen tiefer als bei Mission Beach war, gabs auch groessere Fische zu sehen, wirklich beeindruckend! Ich bin gluecklich , dass ich mich dazu entschieden habe die Tour zu machen und finde es fast ein bisschen schade, dass das das letzte Mal gewesen sein soll. Na, mal sehen!
Nach dem Trip bin ich mehr oder weniger zur Station gejoggt mit meinen 1000 Kluengeln und habe noch rechtzeitig den Bus bis Rockhampton erwischt, denn ich wollte keinesfalls noch einmal in Airlie Beach naechtigen. In Rockhampton musste ich statt ins YHA ins Downtown Backpackers und das war so eine Art Arbeiter-WG, auf jeden Fall nur australische Roadworker um mich herum. Der Busfahrer heute meinte, dass sei aber nicht so ein safe place und ehrlich gesagt, hatte ich auch ein bischen den Eindruck, aber dafuer das Zimmer fuer mich alleine, waren ja keine Frauen da.
Ich hab zwar keinen Platz im Bus nach 1770 (der Ort heisst so, weil Cook dort gelandet ist und zwar 1770) bekommen, bin so in Emu Park gelandet und hab's hervorragend angetroffen, muss ich sagen. Super Hostel, den Strand fuer mich alleine und man darf schwimmen - ich kann's kaum glauben, ist das erste Mal in Australien, dass man irgendwo ins Wasser darf. Gleich geh ich in den Pub um den Melbourne Cup anzugucken. Das ist so ein Grossereignis wie bei uns das Endspiel der Fussball-WM und das Land liegt lahm. Die Leute verkleiden sich, setzen komische Huete auf, wetten auf irgendwelche Gaeule (was ich gleich auch machen werde, denn es gibt ein deutsches Pferd) und betrinken sich den ganzen Tag lang. Das hoert sich doch ganz gut an, oder?

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Freitag, 2. November 2012
Shopping Friday
Da man hier, wie gesagt, nicht viel machen kann, war ich heute morgen in jedem einzelnen Bikinifachgeschaeft und werde mir auch einen neuen Bikini goennen. Zwar leider nicht in dem Geschaeft mit dem angemessenen Namen "Reef Goddess" ;-), aber es wird sich schon was finden lassen, was aehnlich passend heisst und hoffentlich sitzt!
Bisher hab ich Bikinitragen vermieden, weil ich mir a) garantiert in 10 Minuten die Plautze verbrenne, die alabasterweiss eine geeignete Angriffsflaeche fuer die boesen UV-Strahlen bietet und b) man mit meinem Bikini wirklich keinen Preis gewinnen kann.
Soviel zum Thema Bademoden.
Die vollkommene Entspannung zeigt sich in den hier besprochenen Inhalten; leider habe ich heute auch noch nichts Tolleres gemacht als Shorts mit ansatzweise Hosenbeinen zu suchen - sind aber fuer Frauen nicht vorgesehen - und Bikinis anzuprobieren. Ich konnte die Verkaeuferinnen aber zum Glueck davon abbringen mir einen Bikini nach dem anderen mit irgendwelchen Goldbordueren oder Troddeln oder Silberfransen anzuschleppen.
Gestern Abend habe ich einen Gutschein fuer eine halbe Pizza eingeloest. Die hat man aber erst gekriegt, wenn man etwas fuer 5 Dollar an der Bar dieser vollstaendig heruntergekuehlten (sowohl temperaturmaessig als auch atmosphaerisch) und megalauten (sowohl ventilatortechnisch als auch die Musik betreffend) Bar gekauft hat, also ein Becks. Ich musste auch nur eine Stunde ausharren, ein Wunder, dass ich mir keine Erkaeltung zugezogen habe. Also Voucher einzuloesen kann auch in die Hose gehen, obwohl die Pizza eigentlich ganz lecker war. Und das Becks auch.
Bin mal gespannt auf meinen Segeltoern, hoffentlich ist irgendjemand aelter als 22, denn die nicht enden wollenden Gespraeche ueber Jobs sind wirklich uninteressant. Bis in Kuerze!

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Donnerstag, 1. November 2012
Whitsunday Islands
Uebermorgen geht's also los zu meinem kleinen Segeltrip! Yippieh! Ich habe gebucht, nachdem ich saumaessig viele Angebote verglichen habe, wovon die Haelfte gar nicht stattfand oder schon ausgebucht war. Dann blieb also nur noch einer uebrig, der mir gut in den Kram passt: Es sind nur 12 Passagiere an Bord, es wird viel gesegelt und geschnorchelt und es handelt sich um ein neues Boot, was hoffentlich eine uebereifrige Crew bedeutet :-) Dieses Boot mit dem schoenen Namen "Prima" faehrt aber erst am Samstagmittag los, was bedeutet, dass ich noch einen vollstaendigen Tag in diesem wunderschoenen Ort verbringen werde, wo man wirklich ueberhaupt nichts machen kann. Ich gehe auf jeden Fall heute Abend joggen, das ist schon mal klar und morgen nehme ich irgendeinen Bus irgendwohin, ist mir egal, wenn ich den tausendsten Bushwalk mache, besser als hier einen Kaffee nach dem naechsten zu trinken und mich zu langweilen.
Am Strand liegen ist auch keine richtige Option, obwohl der Strand sehr huebsch ist, es sei denn, ich will mich uebelst verbrennen oder im Wasser von einem Stinger erwischen lassen.
Im Zelt ist es spaetestens um 8 Uhr zu heiss um noch liegen zu bleiben, ausschlafen gestaltet sich demnach auch schwierig. Diese Urlaubsprobleme!! Ich tue mir wahnsinnig leid!!
Ich koennte mir auch ein Fahrrad mieten, ist vielleicht keine schlechte Idee...
Oder ich hocke morgen den ganzen Tag vor dem Computer und schreibe ellenlange Blogeintraege, die keine Sau lesen will...
Vielleicht koennt ihr mir eine Email schreiben, dann bekomme ich ein paar Nachrichten aus der Heimat und koennte sogar antworten, weil ich jetzt, da ich den Toern gebucht habe, hier im Reisebuero umsonst ins Internet darf. Das ist keinesfalls selbstverstaendlich, meistens kostet der Zutritt ins www schlappe 5-6 Dollar die Stunde. Die zocken einen ab, wo sie koennen, ich sag's euch!
Bis in Kuerze also!

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Airlie Beach
Es muessen Entscheidungen getroffen werden: Segeln oder nicht? 2 oder 3 Tage? Campen auf einer einsamen Insel oder nicht? Beides oder nichts? Sehr schwierig, denn es gibt 99 verschiedene Angebote und Veranstalter, es waechst einem ueber den Kopf!
Es gibt hier eine Inselgruppe, die Whitsunday Islands und man kann gut segeln und am Riff schnorcheln und das wollte ich ja gerne nochmal machen. Airlie Beach selber ist eine Aneinanderreihung von Reisebueros und Bikinimodengeschaeften und ansonsten kann man wohl nicht viel machen; auf jeden Fall hat mich die Frau im Reisebuero verstaendnislos angeguckt, als ich sie fragte, was man denn hier in der Gegend so machen koennte. "Nothing much. You can spend a lot of money." Das nenne ich doch mal kompetente Beratung.

Gestern war Halloween und die Menschen trugen seltsame Kostueme und betranken sich hemmungslos, was man halt so macht zu Karneval...
Ich selber habe mir auch ein Bierchen zur Feier des Tages gegoennt und hab heute prompt Kopfschmerzen zu erleiden. Deshalb geh ich jetzt mal einen regular latte trinken, denn ich muss ja noch was entscheiden! Bis in Kuerze!

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