Dienstag, 4. Dezember 2012
Hobart
Die Nacht im Scary Hostel in Launceston habe ich ueberlebt und sogar hervorragend geschlafen!
Das Wetter liess heute mal alles zu: Regenstuerme, Wind mit Orkanboeen, Sonne, die sofort brezelt wie Hulle und dort, wo ich wandern gehen werde, gab's ausserdem noch Hagel und Schnee. Im Norden der Insel brennt der Busch und ich hab mich heute den ganzen Tag an- und wieder ausgezogen und auf einmal war ich in zwei Minuten klatschnass. Sehr fruehlingshaft, moechte ich meinen. Will mal hoffen, dass es bis zum 7.12. etwas ruhiger wird. Dafuer habe ich mein Schlafsackproblem geloest, denn mein neuer Campingfreund Gil(bert), der nur 35 km von Hobart weg wohnt, hat einen guten, den er mir leiht. Schon wieder sehr nett und ich muss nicht erfrieren und auch keine 200$ ausgeben fuer einen neuen Schlafsack. Waere dann mein fuenfter (einen vierten habe ich ja bereits in Darwin gekauft). Ist ja nicht so, als haette ich nur einen Schlafsack zu Hause, nein, ich besitze fuer alle Wetterverhaeltnisse jeweils einen. Gut, dass ich keinen davon mitgenommen habe. Aber waere wahrscheinlich eh der falsche gewesen. Im tropischen Darwin und an der Ostkueste war's immer eher zu heiss und hier ist auf einmal Eiseskaelte am Start. Ist halt ein grosses Land mit vielen Klima- und Zeitzonen.

In meinem Hostel in Hobart, wo ich auf Oliver zu treffen hoffte, der aber noch nicht aufgetaucht ist (hoffentlich schlaeft der nur, nicht, dass mich da jemand verarscht hat??!), wohnt heute mal eine australische Schulklasse mit ihren Lehrern und ein paar Eltern. Man kann aber nicht auseinanderhalten, wer die Eltern und wer die Lehrer sind. Ich vermute, die die am meisten machen, sind die Eltern. :-)
Aber schoen, mal nur Zuschauerin bei so einem Spektakel zu sein. Cool auf jeden Fall, dass sie angesagt haben, dass heute alle um 9 Uhr ins Bett gehen. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann machen die eine Radtour. Bei dem Wetter und selber kochen im Hostel - Alptraum. Aber Australier koennen so was.

Gestern in Launceston habe ich meine Ausruestung aufgepeppt und mir wollene thermals (lange Unterwaesche, ausgesprochen sexy), eine Fleecejacke, die ein Windbraker sein soll, was ich noch nicht so recht glauben mag) und Gamaschen gekauft. Das schleppe ich dann schoen mit durch's tropische Asien, bin aber bei den naechsten Alpenwanderungen (Achtung, Maedels!!) hervorragend ausgestattet. Die Frau hatte auf jeden Fall Dollarzeichen in den Augen und sagte dann auch noch leicht abschaetzig, dass sie mit DEN Schuhen aber nicht losgehen wuerde. Und dass man IMMER seine Wanderstiefel mitnehmen muss. Als ich sie dann fragte, wie denn die Besteigung des Cradle Mountain so aussaehe, erzaehlte sie mir was von mit Draht bespannten Stufen. Und in Europe gaebe es ja solch schwere Wege wie den Overland-Track nicht. Und dass sie ihn nur in Teilen gegangen sei. Stufen. Ist ja lachhaft. In den Alpen renne ich bei Schneesturm in Sommerhosen und mit klatschnassen Fleecehandschuhen den Grossvenedigergletscher hoch, aber so was Schwieriges wie den Cradle Mountain gibt's ja nicht in Europa. Stufen. Ts.

Naja, ich melde mich dann, wenn ich per Luftnotrettung herausgeholt sein werde. ;-)
Bis in Kuerze!

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